Projekt OKEE – Optimierung der Kopplung zwischen Elektrofahrzeugen und (Gebäude-) Energiemanagementsystemen
Im Projekt OKEE, das die optimale Kopplung von Elektrofahrzeugen mit (Gebäude-) Energiemanagementsystemen in Theorie und Praxis analysiert, ist novatlantis für die Projektinitialisierung, die Koordination der Projektpartner sowie die Kommunikation verantwortlich.
Ziel des Projekts ist es, die Vernetzung und Optimierung der Bereiche Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr (sog. Sektorkopplung) durch Pilotprojekte zu erforschen. Dabei werden die Batterien von Elektrofahrzeugen dank bidirektionalem Laden mit dem Energiemanagementsystem auf Gebäude- und Arealebene verknüpft. Es wird erwartet, dass sich dadurch ein Mehrwert für die Arealbetreiber (Optimierung PV-Eigenverbrauch), die Flottenbetreiber (neue Mobilitätskonzepte z.B. EV-Carsharing) und die EVUs (neue Systemdienstleistung sowie höhere lokale Netzstabilität) ergibt.
Das 2017 gestartete Projekt hat den Aufbau und die Umsetzung von ersten Pilotprojekten in diesem Themenbereich in Basel zum Ziel. Die wissenschaftlichen Arbeiten werden vom Institut für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW durchgeführt.
Innovative Umsetzung eines Vehicle-to-Home Pilotprojektes in Erlenmatt Ost
Das Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und novatlantis – die gemeinnützige Gesellschaft für Nachhaltigkeit und Wissenstransfer – setzen im Rahmen der «Pilotregion Basel» das Projekt OKEE zur Integration von Elektrofahrzeugen (EVs) in die (Gebäude-) Energiemanagementsysteme um.
Als innovative Umsetzungspartner beteiligen sich die ADEV Energiegenossenschaft und die Stiftung Habitat, so dass erstmals in der Schweiz ein komplexes Vehicle-to-Home (V2H) Pilotprojekt mit einem Car-Sharing-Konzept kombiniert wird, um den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom in einem nach den Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft entwickelten Areal zu erhöhen, indem ein mobiler Speicher auch stationär benutzt wird.
Die Umsetzung in Erlenmatt Ost in Basel ab Januar 2018 basiert auf dem gemeinsamen Interesse aller Partner an der praktischen Erprobung von Lade- und Eigenverbrauchslösungen für und mit Elektromobilität in grösseren Arealen. Dazu werden Ladestationen, Elektrofahrzeuge und eine entsprechende Kommunikations- und Steuerungslösung in Erlenmatt Ost co-finanziert, installiert, betrieben und für ein Jahr wissenschaftlich begleitet. Neben den technischen Fragen stehen insbesondere die Entwicklung von organisatorischen Lösungen (Zählerkonzepte, Abrechnungssysteme, Massnahmen zur Optimierung des Eigenverbrauchs und Nutzung der mobilen Batterie stationär für den Strombedarf der Überbauung) im Fokus. Diese Lösungen sollen in Zukunft auf andere Areale übertragbar sein und damit einen übergeordneten Beitrag für weitere Anwendungen in Basel sowie schweizweit leisten.
Hintergrund des Projektes
Fachleute erwarten ein Zusammenwachsen des Energie- und Mobilitätssektors durch die Verbreitung von Elektrofahrzeugen. Batterien von Elektrofahrzeugen eignen sich, um Photovoltaikstrom zwischenzuspeichern und den Eigenverbrauch von Ein- und Mehrfamilienhäusern oder grösseren Arealen zu erhöhen (Vehicle-to-Home, V2H) oder durch die Bündelung der Batteriekapazitäten Netzdienstleistungen bereitzustellen (Vehicle-to-Grid, V2G). Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, V2H- und V2G-Lösungen in Basel-Stadt umzusetzen. Gerade im Bereich von Mehrfamilienhäusern oder Wohnarealen bestehen noch vielfältige Barrieren für die Umsetzung dieser Konzepte: Eigenverbrauchs- und nachhaltige Mobilitätslösungen sind aufgrund von Mietverhältnissen, unterschiedlichen Planungshorizonten, hohen Transaktionskosten oder fehlenden Abrechnungs- und Zählerkonzepten nur durch die Einbindung verschiedener Akteure und der Entwicklung angepasster Lösungen realisierbar.
Weiterführende Informationen: Projektbeschrieb, Referate, Artikel und Filmbeitrag:
OKEE Projektkurzbeschrieb Pilot Erlenmatt Ost (6/2018)
Studiengruppe Energieperspektiven: Referat Anna Roschewitz zu innovativem Umsetzungsprojekt OKEE (8/2018)
Elektroautos verbinden Solarstrom und Gebäudenergie in Erlenmatt Ost: Medienmitteilung (9/2018)
OKEE Kurzpräsentation Anna Roschewitz am 20. brenet Status-Seminar 2018 (9/2018)
Heizen, kochen, Auto fahren… Zweiseitiger OKEE-Projektbericht im VCS-Magazin 4/2018 (10/2018)
Neues e-Auto-Konzept in Erlenmatt Ost: Filmbeitrag von TeleBasel (11/2018)
Geteilte E-Mobilität: Vierseitiger Artikel in TEC21 – Schweizerische Bauzeitung – Nr. 45 (11/2018)
Strom zum Kochen und zum Autofahren: Zweiseitiger Artikel in der Auto-Umweltliste 2019 (3/2019)
Energie-Speicherung in Arealen am Beispiel Erlenmatt Ost: Referat Andreas Appenzeller am Forum Energiespeicher Schweiz von aeesuisse (4/2019)
Wie das Stromnetz Elektroautos verkraftet. (Scan) (Text vor Layout): Artikel in NZZ, Forschung und Technik, 7. Juni 2019, S. 53 (6/2019)
Referat Anna Roschewitz Mobilitätsarena 2019 «E-Carsharing in das Energiemanagementsystem eines Areals integrieren: Erkenntnisse aus einem innovativen Umsetzungsprojekt» Mobilitätsarena Bern, 18.9.2019
E-Auto kann mehr als fahren. Kurz-Bericht über das OKEE-Projekt in «Adieu Erdöl: Die Energiezukunft ist erneuerbar». vcö-magazin 2019-03. Seite 6f.
Sektorkopplung und V2X im Basler Areal Erlenmatt Ost: Fachveranstaltung am 21.10.2019 mit Kurz-Referaten über den Einsatz der bidirektionalen Elektrofahrzeuge als intelligente Speicher für das Energiesystem der Zukunft, inklusive Besichtigung der Heizzentrale und Ladeinfrastruktur sowie Probefahrten. Referate und Fotos online.
Projektbericht OKEE Erlenmatt Ost: Der Schlussbericht erläutert Hintergrund und Ausgangslage sowie Ablauf und Organisation des Projektes. Aufbauend auf eine Beschreibung des Pilotprojektareals Erlenmatt Ost in Basel werden die einzelnen Bestandteile des eigenverbrauchsoptimierten E-Carsharing-Systems ausführlich vorgestellt und erste Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt gezogen. (11/2019)
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